Dankbar leben als Haltung und Praxis
„Dankbar leben“ als Lebenshaltung und zu vertiefende spirituelle Praxis wird sinnvoll und in ihrer Tiefe erfahrbar, wenn wir unsere Gaben, unsere Herausforderungen, unsere allgemeines Menschsein, unsere Fragen, unser Wachsen, unsere Ermutigung und unsere Inspiration in Gemeinschaft teilen und zu diesem Zweck einander in einem geschützten, entschleunigten Raum wahrhaftig zuhören.
Was sind „Dankbar leben“-Treffen?
„Dankbar leben“-Treffen sind eine Gelegenheit, in Gemeinschaft die Erfahrungen eines dankbaren Lebens als grundlegende Lebenshaltung miteinander zu teilen, zu erforschen, und darin gemeinsam zu lernen und zu wachsen. Dabei kann erfahrungsgemäß Ermutigung und Unterstützung erfahrbar werden.
„Dankbar leben“-Treffen finden auf lokaler Ebene statt: Gastgeber*innen laden dazu persönlich ein. Durch vertiefende Gespräche, Gesprächsrunden (z.B. in Circles/Kreisgesprächen oder nach den Grundsätzen des Achtsamen Dialogs nach D. Bohm), vielleicht auch einmal in Dyaden, tauschen sich die Teilnehmer*innen aus und vertiefen ihre persönliche Praxis.
Wie nehme ich an einem „Dankbar leben“-Treffen teil?
Das «Netzwerk der Europäischen Dankbar leben – Gruppen», das sich kürzlich diesen Namen gegeben hat, hat ein Verzeichnis aller ihnen bekannten Gruppen zusammengestellt, die sie in dieser externen Liste darstellen. Diese Liste ergänzt aktuell vorübergehend die auf dieser Webseite registrierten Gruppen. Vereinbare bitte mit den lokalen Gastgeber*innen Deine Teilnahme bei Interesse.
Was geschieht bei einem „Dankbar leben“-Treffen?
Jede Gruppe und jedes Treffen sind unterschiedlich – wie eine bunte Blumenwiese.
Dieses Format hat sich bisher bewährt:
- Wann und wo: Einmal im Monat (oder zweiwöchentlich oder auch mit größeren Abständen) laden lokale Gastgeber*innen zu einem Treffen ein. Dieses Treffen kann an einem öffentlichen Ort, in einer Gemeinschaftseinrichtung oder einem privaten Ort (Haus/Wohnung/im Freien) stattfinden.
- Wie: Inhaltlich gestaltet jede Gastgeberin oder jeder Gastgeber das die Treffen auf ganz persönliche Weise. Üblicherweise beginnt es mit einigen Momenten der Stille oder Sammlung. Die Treffen können einem bestimmten Thema gewidmet oder völlig frei sein. Gastgeber*innen stellen die neuen Teilnehmer*innen vor, heißen sie herzlich willkommen und erklären kurz die Spielregeln des Zusammenseins. Ein Zitat, en Gedicht, ein kurzer Impuls aus einem Buch, eine kurze Videosequenz, ein Lied, helfen zur Einstimmung. Dann folgt eine bewusst gewählte Struktur des Gesprächsteils, im Rahmen derer alle herzlich eingeladen sind, ihre Beiträge und Fragen in der Gemeinschaft zu teilen – oder auch in Verbundenheit zu schweigen. Für kreative Ideen wie eine kurze Einheit gemeinsamen Singens, sanften Bewegens oder achtsamen Gehens zur Sammlung ist Raum, sollte das für die jeweilige Gruppe angemessen erscheinen. Wichtig: Die Gastgeber*innen und auch die Teilnehmer*innen präsentieren, lehren oder empfehlen nicht. Es geht darum, mit dem Herzen zu lauschen und aus dem Herzen zu sprechen. Die Gastgeber*innen erinnern die Gruppe bei Bedarf an die Spielregeln, um den geschützten Gesprächs -Raum zu bewahren. Als Abschluss sitzen viele Gruppen wieder einige Minuten in der Stille.
Brauche ich spezifische Erfahrung oder Ausbildung, um teilnehmen zu können?
Nein. Alle sind – unabhängig von der eigenen Erfahrung oder dem vorhandenen Wissen über Dankbarkeit und dankbares Leben – gleichwürdig zur aktiven Teilnahme eingeladen. Bei Deinem ersten „Dankbar leben“-Treffen wird Dir Deine Gastgeberin oder Dein Gastgeber helfen, Dich zu orientieren.
Wenn Du Dich auf das Treffen vorbereiten möchtest, so bieten unsere Website www.dankbar-leben.org und Texte, Literatur oder Videos von Br. David Steindl-Rast aus der Bibliothek reiche Anhaltspunkte zu Erkenntnissen über die Haltung und gelebte Praxis „Dankbar leben“.
Gibt es zeitliche Verpflichtungen?
Über die Zeit hinaus, die Du Dir frei hältst, um bei einem Dankbar leben-Treffen dabei zu sein, gehst du keinerlei Verpflichtung ein. Die Treffen finden meistens einmal im Monat statt oder zweiwöchentlich, oft jedoch mit Ausnahme der Ferienzeit. Es besteht zumeist keine Verpflichtung, eine bestimmte Anzahl von Treffen zu besuchen. Natürlich hoffen wir, dass Du inspiriert wirst, eine zu Dir passende Gruppe zu finden und daran kontinuierlich teilzunehmen, da die wiederholte Teilnahme eine Verbundenheit mit der Gruppe eher gewährleistet, zu einem geschützten Raum für Alle beiträgt und ein kumulatives Verständnis und Lernen ermöglicht; erst durch unsere geteilte Verantwortung dazu wächst Gemeinschaft und erhält die „revolutionäre Kraft“, von der Br. David so oft spricht.
Kostet meine Teilnahme Geld?
Im Wesentlichen sind „Dankbar leben“-Treffen kostenlos; wenn jedoch Kosten für die Anmietung von Räumen anfallen, kann Deine Gastgeberin oder dein Gastgeber einen Beitrag zur Kostendeckung erbitten.
Gibt es ein Mindestalter für die Teilnahme?
Wir empfehlen ein Mindestalter von annähernd 18 Jahren für die Teilnahme. Die Gastgeber*innen können jedoch selbstverständlich nach eigenem Ermessen auch jüngere Menschen willkommen heißen, was durchaus eine große Bereicherung für alle Beteiligten werden kann.
Wie lauten die Regeln?
Die Leitlinien erstellen die Gastgeber*innen in Anlehnung an die Empfehlungen des Netzwerks selbst. Du wirst beim ersten Treffen darüber informiert und um Dein Einverständnis gebeten. So soll eine sichere und respektvolle Umgebung für alle
gewährleistet werden.
Wir wünschen Dir viel Freude in der „Dankbar leben“-Runde!